NICOLA WATSON
Als gebürtige Schottin hat Nicola Watson eine tiefe emotionale Verbindung zur dortigen Landschaft. Sie trägt die Erinnerungen an diese rastlosen Landschaften in sich und übersetzt das Empfinden von Weite und Licht in ihre Zeichnungen. Diese bilden das Fundament ihrer Arbeit.
Mit dem Fokus auf die Abstraktion von Himmelselementen und den sich wandelnden Farbtönen von Wolkenformationen versucht sie, das unmittelbare Gefühl des Ortes einzufangen. Die Zeichnungen entstehen oft aus einem Moment des Chaos – Graphit oder Pastell werden fast aggressiv in das Papier eingearbeitet, wobei die physische Intensität dieses Prozesses das anfängliche Bild instinktiv formt.
Nach und nach entstehen atmosphärische Stimmungen, und aus dem Chaos entwickelt sich eine erste Struktur. An diesem Punkt beginnt der akribische Zeichenprozess, bei dem das Entfernen von Spuren genauso wichtig ist wie das Hinzufügen neuer. Über einen langen Zeitraum wird das Motiv analysiert und verstärkt, um sein Wesen einzufangen.
Diese detaillierte, präzise Markierung steht in starkem Kontrast zur Flüchtigkeit des dargestellten Themas. Diese Obsession führt manchmal eher zu einem Gefühl der Entfremdung als der Verbundenheit mit dem Land ihrer Kindheit. Doch gerade dieser Widerspruch ermöglicht die Erforschung der sich verändernden Landschaften und Erinnerungen.
Es ist ein fortwährender Prozess von Reflexion und Improvisation.